Der Pfleghof in Knittlingen –
eine wichtige Einrichtung des Klosters Maulbronn
Das Kloster Maulbronn unterhielt besondere Pfleghöfe zur Sammlung und Verwaltung der Einkünfte. Einer davon war der Pfleghof in Knittlingen. Dieser hatte viel zu bieten, denn es wurden hier neben den normalen Anbauprodukten auch reichlich Fische aus den Seen und Wein aus den Weinbergen geerntet.
Durch die Schenkung des Kaisers an die Zisterzienser Mönche entstand der Knittlinger Pfleghof, der schnell zu einem großen Komplex heranwuchs. Hier befanden sich ein Wohnhaus, ein steinernes Depothaus, Keltern, Schmiede, Brennerei und Gewölbekeller sowie ein Pferdestall. Auch die Holzhäuser für die Bediensteten wurden hier errichtet.
Zudem gab es einen großen Garten mit Obstbäumen und eine Schmiede, in der Werkzeuge hergestellt wurden. Die Mönche nutzten auch den nahe gelegenen Wald und verarbeiteten dort Holz für die Bauwerke des Klosters. All diese Einrichtungsgegenstände ermöglichten es dem Kloster, seine Einkünfte zu verwalten und seine landwirtschaftlichen Produkte effizienter zu nutzen.
Es war ein Ort voller Kultur und Tradition, an dem Menschen arbeiteten und lebten. Es gilt den Knittlinger Pfleghof somit als bedeutsames Zeugnis der Geschichte zu erhalten.
Die Kelter –
der Herrenhof
Der Sitz der Herren von Knittlingen war schon sehr früh befestigt. Man geht davon aus, dass lange vor dem letzten Ritter Adalbert von Knittlingen im Jahr 1100 an dieser Stelle eine Festung war. Auch der Bergfried (Kirchturm der St. Leonhardskirche) in unmittelbarer Nähe lässt darauf schließen.
Knittlingen mit seinen günstigen Bodenverhältnissen, sonnenverwöhnte Hängen und mildem Klima hatte lange vor Gründung des Kloster Maulbronn „Weingardt“. Die Herren von Knittlingen tranken damals schon gerne den „Cnudelinger“. Der Name „Weingardt“ deutet daraufhin, dass es wirklich Weingärten waren, also flaches Gelände. Erst später erkannte man die Vorteile eines Weinbergs mit Neigung. Wenn wir auch heute über hervorragende Knittlinger Weine erfreuen, so hatte der Knittlinger Weinbau seinen Höhepunkt im Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert und mit ihm die knittlinger Kelter.
Im Jahr 2004 hat der Förderverein FORUM BAU+KULTUR KNITTLINGEN e.V. einen Pachtvertrag erhalten. Das Ziel war, das Keltergebäude in ein Bürgerzentrum auszubauen.
Seit dieser Zeit ist das Forum in der Kelter aktiv und bringt viele interessante Veranstaltungen in den Ortskern
und in das Bewusstsein der Bürger und Gäste. Unter dem Motto „Lust auf die Kelter“ wird die Knittlinger Kelter bekannt und die „ehrwürdigen Mauern“ konnten bis heute über 20.000 Gäste willkommen heißen.